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Anlage von Stillgewässern
Staus: fertiggestellt

Anlage von 5 Stillgewässern, gefördert vom Land Niedersachsen

Diese Maßnahme wurde im September 2014 durch die Firma Der Busch abgeschlossen

Anliegend sind bachbegleitende Erlenbruchfragmente und eine Wiese, die extensiv genutzt wird. (Mahd nicht vor Ende Juli)

Eine der geeigneten Flächen vor der Maßnahme:

Durch ein Vermessungsbüro wurden 2 Punkte mit den absoluten Höhen über Normal Null angelegt. Alle Teiche können vollflächig von einem Kreisellaser erfasst werden.

So konnten die Höhen von den Maschinenführern während der Arbeiten ständig kontrolliert werden.

Ebenso wurden vom Vermessungsbüro nach unseren Vorgaben pro Teich 8 – 15 Vermessungspunkte mit Höhen im Gelände angelegt. Anhand dieser Vermessungspunkte konnten Lage- und Umrisspläne und je ein Querschnitt und ein Längsschnitt pro Gewässer, zur Vorlage bei den Genehmigungsbehörden erstellt werden.

2 Probeeinschläge bis in 150 cm Tiefe wurden bereits 1 Jahr vor Baubeginn im Bereich der anzulegenden Teiche erstellt. Hier konnte der anstehende „Wasserdruck“ ermittelt werden.

Lageplan mit Höhenmesspunkten

Umriss mit Höhen, Quer- und Längsschnitten für eines der Gewässer

Der eingetragene Wasserstand ist geschätzt.

Für die Erstellung der Stillgewässer wurden alle erforderlichen Genehmigungen durch die Wasserbehörde und die Naturschutzbehörde erteilt.

Die Stillgewässer wurden nicht an den naheliegenden Graben angeschlossen, dieser fällt in niederschlagsarmen Sommern trocken, allerdings führt er nach geringen Niederschlägen sofort wieder Wasser.

"Schichtquellen" am Grund speisen den vorhandenen älteren Reverenzteich, der niemals komplett trockengefallen ist. Auch kann aus dem alten Fischteich regelmäßig ein Wasserabfluss ohne Absinken des Wasserstandes bei völlig fehlendem Eintrag von Oberflächenwasser beobachtet werden. Nach einem versehentlichen Leerlaufen des alten Teiches (Wehr durch Verrottung defekt) konnte ein Wiederansteigen des Wasserstandes trotz vorangegangener sehr niederschlagsarmer Monate, bei ausgetrocknetem Oberflächenzulauf beobachtet werden. Bereits geringe Niederschlagsmengen führen unmittelbar zum Anstieg des Wasserspiegels in den Teichen.

Diese Beobachtungen bestätigten vorab das hohe Grundwasserneubildungspotential der Flächen. Was erwarten lässt, dass die Monate mit wenig Niederschlag ausgeglichen werden können.

Aus diesem Grund werden die Gewässer auch nicht an den Graben angeschlossen, da ansonsten das aus dem Grundwasserkörper einströmende Wasser abgeführt (drainiert) werden würde. Ziel ist es aber möglichst viel Wasser vor Ort "in der Landschaft" zu halten.

 

Neben div. Libellen und Amphibien, konnten ab dem Jahr 2008 an dem alten Fischteich und dem einzelnen, neu angelegten Gewässer 2 Eisvögel und Teichhühner bestätigt werden. Die temporäre "Forcierung" der Entenpopulation brachte eine interessante Wiederbelebung beider Gewässer nach jahrzehntelanger Verarmung der Fauna.

 

Im Gegensatz zu dem alten Fischteich wurde bei der Neuanlage der Stillgewässer in erster Linie Wert auf ausgeprägte Ufer und Flachwasserzonen und nicht auf eine ausgedehnte Wasserfläche gelegt. Die schon vorhandenen bachbegleitenden Eerlenbruchwaldfragmente sollen sich auf natürlichem Wege hin zu den Stillgewässern vergrößern.

 

Alle Gewässer haben eine bewaldete und eine zur Wiese hin offene Seite.

 

Der Verzicht auf Düngung der Wiesen (mit hohem Stoffaustragspotential auch bei Dauervegetation) und damit die Verringerung von Düngereintrag in die Gewässer ist absolut wünschenswert. Seit einigen Jahren wird bereits auf Düngemaßnahmen verzichtet.

Lage der neuen Stillgewässer mit der Wildobspopulation

Da der Boden aufgenommen und geladen werden musste, kam ein Kettenbagger zum Einsatz. Ausgebaggertes Material  wurde laut Baugenehmigung, nicht vor Ort abgelagert.

5700 Tonnen Boden wurden mit einem 3 achsigen Muldenkipper mit Allrad und breiter Terrabereifung verfahren und auf einer aufgelassenen Ackerfläche flach angedeckt.

Eine Trasse zum Transport des Bodens wurde vorab beräumt.

 

Die  während der Bauphase herrschende Trockenheit führte nur zu vernachlässigbaren Flurschäden – der September wurde bewusst als Durchführungszeitraum gewählt, da dieser Monat im Mittel der Monat mit dem geringsten Niederschlag ist.

Die Tragschichten der befahrenen Wege wurden erhalten, bzw. durch die Terrabereifung zusätzlich verdichtet.

Die Fahrten abseits befestigter Wege wurden auf ein Minimum beschränkt.

 

 

Baubeginn:

Grobplanum:

Fertigstellung

Die Stillgewässer füllten sich, trotz geringem Niederschlag und allgemeiner Trockenheit, innerhalb weniger Wochen mit Wasser. Wassereintrag durch Niederschlag während dieses Zeitraumes war nicht vorhanden.

Im Januar 2015 liegt der tatsächliche Wasserstand in allen Gewässern über dem, in der Planung vermuteten Wasserstand.

Die Gewässer sind praktisch „randvoll".

Das stellt durch die langgezogene Gestaltung der Flachwasserzonen kein Problem dar. Die Flachwasserzonen bleiben erhalten.

Auch in der sehr trockenen Periode Frühsommer - Sommer 2015 ist eine ausreichend Wassertiefe vorhanden, um vom Röhricht freie Wasserflächen zu erhalten.

 

Erste Besiedlung durch Amphibien und Libellen. Wasservögel, Reh- Schwarz- und Rotwild nutzen die Gewässer regelmäßig, Hasen, Marder usw. werden angezogen.

Ein Gewässer wurde zu einer Entenbrut genutzt.

Das Wasser zeigt sich meist klar und offenbar relativ Nährstoffarm.

 

Die Zone um die neu geschaffenen Gewässer weist ein sehr hohes Potential zur Grundwasserneubildung auf, Teile des in das Grundwasser eingetragenen Niederschlages werden auf diesem Wege in regelrechten Schichtquellen in die Stillgewässer geführt, der bereits seit längerem bestehende Teich ließ das durch eine eisfreie Zone (Wasserbewegung) im Winter bereits vermuten.

 

Da die Gewässer nicht an den anliegenden Graben angeschlossen sind werden sie nicht „entwässert“ ein gewünschter Beitrag zur Wasserretention.

 

Eisloch durch einströmendes Wasser am Grund eines älteren Gewässers, das als "Reverenzteich" diente:

Die Spuren im Schnee lassen Rückschlüsse auf die "Nutzung" des Gewässers durch die Fauna zu.

Z.B. für den Eisvogel ist ein solches "eisfreies" Gewässer überlebenswichtig.

Ein neuer Teich, ein Röhricht schließt sich an

Im Juli 2015 wurde der

Waldwasserläufer (Tringa ochropus)  oder der Flussuferläufer (Actitis hypoleucus) wiederholt an einem der neu erstellten Gewässer gesichtet, eine genaue Bestimmung war noch nicht möglich, da wir die Zone möglichst störungsfrei halten wollen.

Beide sind aus der Familie der Schnepfenvögel. Während der Flußuferläufer ein Langstreckenzieher ist und vorwiegend in Afrika überwintert, ist der dämmerungsaktive Waldwasserläufer ein Kurz- bis Langstreckenzieher, der in unseren Breiten brütet und auch überwintern kann.

Als Durchzügler halten sich beide auch an Binnengewässern aller Art auf. Kurzfristig sind sie dann auch an kleinsten Tümpeln und Pfützen zu beobachten. Auch künstliche Gewässer wie Fischteiche, Stauseen oder Baggerseen werden von ihnen genutzt.

Sie sind  in Niedersachsen als besonders oder streng geschützt gelistet.

 

Im Juli 2015 wurden Kleinfische unbekannter Herkunft in dem größten der Stillgewässer gesichtet.

Der Eisvogel ist inzwischen heimisch, er nutzt offenbar alle neu angelegten Stillgewässer.

Ein Kranichpaar wir regelmäßig gesichtet, auch außerhalb der Zugzeit

Dunkelblau                 neue Stillgewässer

Hellblau                      vorhandene ältere Gewässer

Grün                           bachbegleitendes Erlenbruch

LÖWE:

 

 

 

Der alte Fischteich

Bereits während des Baues strömt Wasser ein.

Die ausgedehnten Flachwasserzonen stellen einen hohen Wert als Biotop dar.

Der korrekte Lage (Höhe über Normalnull) der Flachwasserzonen zueinander wird mit dem Laser ermittelt.

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